Ungeschönte, nicht arrangierte Fotografie, ohne zusätzliche Beleuchtung, ohne Stativ, unmittelbare Werkstattatmosphäre
Instrumentenbau in Bonn
Die Idee zu dieser Stilllebenserie verdanke ich den Hochglanzillustrierten vom und zum Geigenbau, die ein guter Freund als Berufsgeiger sammelte. Das schien mir langweilig, irgendwie abwegig und wirklichkeitsfremd. So wie das Magazin der Playboy auch nichts mit real existierenden Frauen zu tun hat.
So begann ich die Werkstätten zunächst von Stefan Peter Greiner (Geigenbau) und Thomas Elbin (Geigenbau) zu besuchen neugierig geworden, dann auch die von Phillip Klais (Orgelbau) und Gottfried Büchel (Metallblasinstrumentenbauer). Alle öffneten bereitwillig ihre Ateliers. Vereinbarung war nicht zu stören, dass hieß für mich kein Blitz, kein Stativ, nichts wurde verändert, nichts arrangiert, aus der Hand mit Normalobjektiv, schwarz/weiß. Raue, nicht aufpolierte Werkstattatmosphäre mit Dreck , Staub und Spänen…
Für mich eine wunderbare Erfahrung, die ich für nichts missen möchte.
Der Bau von Instrumenten, die dabei zufällig entstehendem Stillleben wurden für den Moment der Fotografie eingefroren. Mein Wunsch war es ein Zipfelchen von dem Wunder festzuhalten, wie aus Holz und Metall ein Instrument entsteht, das später Menschen zutiefst berühren kann.
Manches Bild bleibt dabei rätselhaft, manches Bild stachelt die Neugierde an, hoffentlich.
Diese Bilder sind nicht als Bastelanweisung gedacht, sie sollen vielmehr so etwas wie den Klang der Stille vor den Erklingen der Instrumente sichtbar machen.
Mein großer Dank für ihre Gastfreundschaft gilt
- Phillip Klais (Orgelbau, Bonn)
- Stefan Peter Greiner (Geigenbau, London/Bonn)
- Thomas Elbin (Geigenbau, Bonn)
- Gottfried Büchel (Metallblasinstrumentenbau Bonn)
Und Dir lieber Christian, ein dickes Dankeschön für Dein trockenes „mach doch“, als ich Dir damals, im Angesicht Deiner Hochglanzbroschüren über Geigen, meine fotografischen Überlegungen dazu geschildert hab’.